Als ich mich erstmalig mit dem Thema Coaching auseinandergesetzt habe, kam ich mir vor wie im Dschungel!
Unübersichtlich, vielfältig, verwoben, facettenreich in seiner Artenvielfalt und selten ein klar ersichtlicher Trampelpfad, welcher aus dem Dickicht führt.
Geht es Dir auch so?
Wenn ja, lade ich Dich ein, weiterzulesen.
Wenn es um das Angebot eines Coachings geht, sind die realen Gegebenheiten tatsächlich so, wie eben beschrieben. Nicht erst seit heute ist der Coaching Markt vor allem durch seine schier unbegrenzte Unübersichtlichkeit gekennzeichnet. Und das weltweit!
Der Berufsstand „Coaching und Beratung“, ist inzwischen über diverse Dach- und Fachverbände organisiert; inhaltlich jedoch wenig kontrolliert.
Hier ein kleiner Exkurs zu der Vielfalt von Dach- und Fachverbänden in der Schweiz:
SCA – Swiss Coaching Association (s-c-a.ch)
V-P-T Dachverband für Persönlichkeitstrainer
HEB Coaching Fachverband (heb-coaching.ch)
Wer sich mit Coaching im Inhalt und im Prozess nicht wirklich auskennt, ist meines Erachtens, bei der Angebotespallette schnell überfordert und hängt im Dickicht fest. Zumindestens ist dies mein Eindruck, wenn ich mit potenziellen Coachees spreche.
Was sollte demnach beachtet werden?
Bei einem Coaching geht es in erster Linie um ein Beratungssetting. Dieses wird interaktiv und personenzentriert gestaltet.
Interaktiv?
Personenzentriert?
Herrje, immer diese Fachbegriffe!
Interaktiv meint, dass Du in Deinem Coaching als Coachee gemeinsam mit Deinem Coach im „flow“ bist; meint: ihr reagiert und agiert im Miteinander!
Personenzentriert heisst, dass es in (D)einem Coaching um DICH als Person geht; im Hier und Jetzt! Das ist besonders wichtig, da DU den Coachingprozess ausgehend von Deiner Persönlichkeit und den gegenwärtig vorhandenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Ressourcen mit Inhalt füllst, um Deinem Ziel nahezukommen.
Ein von Dir als Coachee zentral gewähltes Thema wird im Coachingprozess durch Deinen Coach zeitlich begrenzt und zielorientiert begleitet.
Ein Coaching ist stark von tiefsitzenden Gefühlen und Emotionen geleitet; die Beziehung zu Deinem Coach sollte also vertrauensvoll sein. Auch ist das Coaching mit Freiwilligkeit verbunden und benötigt die Bereitsschaft, Altes ziehen zu lassen um Neues willkommen zu heissen. Dies sind Kernelemente für einen gelingenden Coachingprozess.
Ein Coach, welcher unter dieser Prämisse arbeitet, wird Dir nie das Gefühl geben, das Du Dich Deinem Thema oder Ziel zwangsweise nähern musst. Im Prozess kann es aber vorkommen, dass Dein Coach bemerkt, dass innerliche Prozesse oder Deine Haltung für einen Zwang sorgen. Dies wirkt sich im Coachingprozess und in der Interaktion eventuell störend aus, weshalb Dich Dein Coach auch darauf ansprechen wird, um mit Dir nach Lösungen oder Möglichkeiten zu suchen, in die Freiwilligkeit zurückgekehren kann.
Welchen Grundwerten folgt ein professionelles Coaching
Wie bereits gesagt, ist die Beziehungseben zwischen Coachee und Coach essentiell für den Beratungs- und Entwicklungsprozess.
Um zielorierentiert miteinander arbeiten zu können, ist der Coach damit beauftrag, die Lebenswelt des Coachees zu erfassen. Neben Respekt, Vertrauen sowie Akzeptanz, sind Verständnis und Mitgefühl wichtige Werte, die ein Coaching professionell gestalten. Die absolute Aufmerksamkeit des Coaches sowie das aktive Zuhören, sind unabdingbar für die Begleitung im Prozess. Auch das achtsame Innehalten oder Infragestellen sind Teil professioneller Begleitung und tragen zur Entwicklung bei.
Hierzu benötigt es auf beiden Seiten Kooperationsbereitschaft sowie den Willen , oder sollte ich sagen die Fähigkeit, zur (Selbst-) Reflexion.
Die Verantwortung für den Prozess übernimmt der Coachee während der Coach darauf achtet, dass Ziele realistisch sind und bleiben. In regelmässigen Abständen überprüft der Coach gemeinsam mit dem Coachee, ob das gesetze Entwicklungsziel erreicht werden kann oder ob sich dieses eventuell verschoben hat. Es liegt in beiderlei Verantwortung hier mit Achtsamkeit, Wertschätzung und Geduld auf den Coachingprozess zu reagieren und diesen miteinander zu gestalten.
Zusammengefasst ist ein Coaching dann professionell gestaltet, wenn…
- Dein Coach mit Respekt, Vertrauen sowie Akzeptanz, Verständnis und Mitgefühl Deine Lebenswelt ins Zentrum des Coachings stellt,
- mit Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Geduld auf Dich reagiert,
- Dir mit Kooperationsbereitsschaft und der Fähigkeit zur (Selbst-) Reflexion begegnet,
- und in regelmässigen Abständen gemeinsam mit Dir die Erreichbarkeit Deines Entwicklungsziels überprüft und bei Bedarf anpasst oder neu ausrichtet.
Wie Du vielleicht bemerkst; es geht um die Frage der Professionalität nicht um die Techniken oder Methoden und auch nicht um die Frage, welche Ausbildung ein Coach in welchem Zusammenhang wann oder wie absolviert hat.
Nein, eigentlich sind es die inneren Werte und die berufliche Haltung, welche den Coach seine Arbeit profesionell machen lässt.
In diesem Zusammenhang sei das „haltungszentrierte Coaching“ erwähnt, welches seinen Ursprung in der humanistischen Psychologie fand. Klicke dazu gern auf meinen Beitrag „Das haltungszentrierte Coaching – wie man vom Du zum Ich findet.“, um mehr zu erfahren.
Hast Du Fragen oder Anregungen? Dann besuche mich gern auf meiner Website www.soyo-counselling.ch und teile diese mit mir über das Kontaktformular.